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Dezember 01, 2022 2 min lesen.
Typischerweise wird der Oberste aller nordischen Götter, der Allvater Odin, als weißer Einäugiger auf seinem Thron dargestellt, begleitet von seinen Raben Hugin und Munin und seinen Wölfen Geri und Freki.
Doch Odin war auch ein Kriegsgott und so gibt es ebenfalls viele Abbildungen, die ihn auf seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir, in die Schlacht reitend, zeigen.
Sleipnir (ausgesprochen Sleyp-Nir) war ein starkes, großes Pferd mit acht muskulösen Beinen. Sein Fell war so grau wie ein stürmischer Himmel, während sein Schweif und seine Mähne in ein dunkleres Grau übergingen, wie das von Gewitterwolken. Legenden besagen, dass auf Wunsch der Walküren Runen in die Zähne des Pferdes eingraviert wurden.
Wie auch der Fenriswolf und die Midgardschlange war Sleipnir ein Kind Lokis. Verwunderlich dabei ist, dass der hinterlistige Gott nicht der Vater, sondern die Mutter des achtbeinigen Pferdes war.
All das kam zustande, als die Götterfestung Asgard noch im Bau war und ein unbekannter Riese seine Dienste anbot und versprach, ohne menschliche Hilfe und nur mit seinem Pferd Svadilfari den Bau in 3 Jahreszeiten zu vollenden. Er verlangte im Gegenzug dafür Freya, sowie die Sonne und den Mond, die er sich alle drei als Gemahlinnen nehmen wollte. Die Götter willigten auf Nachdruck von Loki ein, da sie nicht daran glaubten, dass die Fertigstellung in so einer kurzen Zeit möglich war.
Doch der Riese machte schnell große Fortschritte und die Götter sorgten sich, dass sie sich doch an ihren Teil der Abmachung halten mussten. So verlangten sie von Loki, der sie zur Einwilligung gedrängt hatte, das Problem zu lösen.
Daraufhin verwandelte sich der Gott in eine prächtige Stute und verführte so den Hengst des Baumeisters, der ohne sein Pferd mit der Fertigstellung ins Straucheln geriet. Schließlich gebar Loki Sleipnir und der Riese wurde von den Göttern erschlagen. Schnell wuchs Sleipnir zu einem großen und muskulösen Pferd heran, das schneller, ausdauernder und stärker war, als alle anderen Pferde der neun Welten. Es besaß die Fähigkeit zu Lande, in der Luft und auf dem Meer zu galoppieren und war somit allen anderen Pferden weit überlegen.
Die Geschichte von Sleipnir ist wohl eine der ältesten Wikingersagen, wie zwei Funde von steinernen Darstellung auf Gotland vermuten lassen.
Auch noch heute kennt man die Legende vom achtbeinigen Pferd. So heißt es im isländischen Volksmund, dass die Entstehung der hufeisenförmigen Gletscherschlucht Asbyrgi auf Sleipnir zurückgeht. Ebenfalls wurden damals wie heute viele Schiffe nach dem treuen Gefährten Odins benannt. So befördern diese ihre Passagiere über das Meer, wie Sleipnir den Allvater.
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